Intelligenticus merkt an!!

Bestandsaufnahme zum Ist-Zustand

Eine Die COVID-19-Pandemie hat unser Leben, wie man so schön sagt „nachhaltig“ verändert. Die meisten Menschen haben noch gar nicht begriffen, was das wirklich bedeutet. Nur die Querdenker und sogenannten Corona-Leugner wissen natürlich, dass es das Virus überhaupt und ganz und gar nicht gibt. Sogar der Bundespräsident spricht von der Zeit „nach“ Corona. Die wird es aber auch nicht geben. Das Virus wird uns nicht verlassen oder gar auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Es wird vielleicht eingedämmt und weniger häufig Neuinfektionen verursachen, wenn erst einmal ein Impfstoff zur Verfügung steht und ein erklecklicher Prozentsatz der Bevölkerung geimpft ist. Das wird dauern. Eine künstliche Herdenimmunität entwickelt sich nur sehr langsam und ist zunächst gar nicht effektiv. Niemand weiß derzeit, wie lange durch eine Impfung erzeugte Antikörper wirklich vorhalten, niemand weiß vorerst, wie oft nachgeimpft werden muss, um vielleicht einen sogenannten Booster-Effekt zu erzielen, niemand weiß welches schließlich ein wirklich guter und verträglicher Impfstoff sein wird (vielleicht ist es ja derjenige von Biontech und Pfizer) und niemand weiß, wo die Zigmillionen Dosen, die dann gebraucht werden, herkommen, wie schnell das geht und wie lange das dauert. Mit anderen Worten: Wir werden noch lange, wahrscheinlich sogar noch Jahre lang mít SARS-CoV-2 , d.h. mit Maske und Distancing trotz Impfung leben müssen. Viele ältere und schon lange bekannte Corona-Viren, die nur leicht verlaufende Krankheiten hervorrufen, sind seit Jahrzehnten unter uns. Warum soll nun gerade COVID-19 verschwinden oder sich verkrümeln. Was benötigt SARS-CoV-2, um zu überleben? Es benötigt möglichst gesunde menschliche Zellen, am besten Zellen in der Lunge oder im Herzmuskel, und die gibt es zu Hauf. Die einzige Chance, dass das Virus keinen Wirt mehr vorfindet, sagen wir besser keine passenden Zellen, die als Fabrik neuer Viren dienen, ist die tote Zelle oder sagen wir es ruhig, der tote Patient. Oder natürlich der Patient mit einer hohen Anti-Corona Immunität. Das ist aber nicht ganz so einfach, wie sich manche Leute das vorstellen oder wünschen, denn die Stabilität der Immunität ist bisher unbekannt und Neuinfektionen nach durchgemachter COVID-19-Erkrankung sind bereits en masse beschrieben.

Wenn nun alles so kommt, wie hier prophezeit, dann stellt sich die Frage: Wie sieht unsere Zukunft unter bzw. mit COVID-19 aus?  Sie sieht durchaus bescheiden aus. Dafür gibt es mehrere Gründe: Einmal ist es die Angst vieler Menschen, vor allem der älteren. Sie werden sich zurückziehen und oft auch selbst isolieren. Der nächste Punkt ist der wirtschaftliche Abstieg, der zwar langsam aber stetig und teilweise sogar (noch) unbemerkt verläuft. Demgegenüber steht die Veränderung des kommunikativen Verhaltens und Lebens. Wer früher für einen Tag von Europa nach USA geflogen ist, um ein paar Stunden zu plaudern, sei es zu wirtschaftlichen oder zu wissenschaftlichen Themen, der sitzt heute in der Unterhose vor seinem PC zu Hause und diskutiert ernste Sachverhalte. Die Zoom-Anbieter jubeln, deren Börsenkurse steigen in schwindelerregende Höhen und die Airlines gehen Pleite. Der Urlaub in Neuseeland, Australien, USA u.a. ist in weite Ferne gerückt und die Menschen fahren in die wunderschönen Erholungsgebiete in ihrer Nachbarschaft, die sie noch nie gesehen haben, vielleicht sogar mit dem Fahrrad.
Was bleibt für uns Ärzte und die Gesundheitsversorgung der Menschen? Die Gefahr ist, dass vor lauter Corona-Angst oder Corona-Überbelegung von Kliniken die „normalen“ Krankheiten auf der Strecke bleiben. Die sogenannte Normalbelegung ist bereits in vielen Kliniken jetzt schon rückläufig. Die Devise muss also lauten: Warten wir nicht auf die Zeit „nach“ Corona, sondern bereiten wir uns vor auf die Zeit „mit“ Corona und kommen zu einer vernünftigen Normalität. Eines ist dabei natürlich wichtig: Die gefährdeten älteren Menschen müssen besonders geschützt und sie dürfen nicht isoliert werden.

Ein wesentlicher Teil der Arbeit der DGbV könnte beispielsweise ein auf alle Bürger ausgerichteter, validierter Wissenstransfer und der Abbau von Furcht vor der Pandemie sein. Wissen schützt. Die Stärkung der Gesundheitskompetenz und die einheitlichen Vorgaben der Politik zum Schutz aller Bürgerinnen und Bürger sollten im Fokus stehen.

Dennoch bleibt das Problem vielschichtig, weil die (armen) Politiker auch noch länderunterschiedlich entscheiden müssen bzw. dürfen. Diese haben dabei gewissermaßen auch immer ihre persönliche Wahlpolitik im Auge. Sie müssen entscheiden auf der Basis von Nichtwissen. (Bioinformatiker Antes: „wir tappen vollkommen im Dunkeln“), aber sie müssen entscheiden (Laschet, Söder a.) und haben dabei Angst vor Fehlentscheidungen (Merkel), die sie im Voraus nicht kennen, aber eben befürchten. Extrem wichtig ist die Forderung nach wissenschaftlicher Erforschung des Pandemiegeschehens (das gilt übrigens für alle Länder auf diesem Globus). Diese Pandemie ist nicht neu (die sogenannte „Spanische Grippe“ von 1918/20 war auch eine Pandemie), aber die jetzige ist unter modernen Forschungsgesichtspunkten absolutes Neuland. Und da wurde von Jahresbeginn bis heute nicht viel dazu gelernt und vor allem in die systematische Forschung kein Geld investiert Die Entscheidungsträger unserer Politik beziehen sich gerne auf die Leopoldina, das ist ja nicht gerade das schlechteste Gremium, aber die forschen ja nicht, sondern empfehlen eben auch auf der Basis von Nichtwissen oder Vermutungen oder wie es immer heißt als sogenannte „Spezialisten“. Das sind sie in der Tat auf ihrem jeweiligen Fachgebiet, aber nicht als Persönlichkeiten, die die Dynamik einer Pandemie verstanden haben. Also tappen wir (vorerst) weiter im Dunkeln. Corona breitet sich leider jetzt unkontrollierter aus als in der ersten Welle im Frühjahr, weil viele junge Menschen sagen, sie wollen keine „Medizindiktatur“, sondern sie wollen ihre Freiheit und feiern, was das Zeug hält. Wenn dabei ein paar alte sterben, dann ist das nicht weiter schlimm, denn die sterben ja sowieso früher oder später. Das ist zunehmend menschenverachtend und typisch für die Zeit des Überflusses und der Sorglosigkeit in der wir leben (dürfen). Eben kein Krieg und keinerlei Pflichten für das Allgemeinwohl, das diesen Menschen weitgehend gleichgültig ist. Das musste ja tatsächlich mal so kommen, wie es jetz ist. Und wenn ich mir vorstelle, dass es drei bis 5 Jahre (trotz möglicher Impfung) mit Maske und Isolierung so weiter gehen könnte, dann wird das ganz hart. Es nützt nichts, man kann da nur zu Hause bleiben und sich einigeln und hoffen, dass man überlebt. Und die Gerichte fallen uns Ärzten in den Rücken, indem sie wie in Leipzig geschehen, Anti-Corona-Demonstrationen in den engen Gassen der Innenstadt genehmigen, trotz Lockdown.

Die zweite Welle war vorhergesagt und erwartet. Jetzt ist sie da mit voller Wucht. Und wenn der Staat nicht eingreift mit entsprechenden Maßnahmen, dann laufen die Krankenhäuser und vor allem die Intensivstationen über. Hoffen wir, dass es nicht dazu kommt. Dass die Wirtshäuser, die Künstler und viele andere Pleite gehen und manche zu Milliardären (z.B. Zoom) werden, ist alles eine Folge des Virus und nicht nur eine Folge von Beschränkungen durch die Behörden. Das sollte doch eigentlich klar sein.

Es gibt noch so viel zu tun, bitte bleiben Sie gesund!

Irgendwie haben wir alle noch in Erinnerung, dass es eine politische Tendenz in Deutschland gab bzw. immer noch gibt, die Zahl der staatlichen Krankenhäuser zu verringern, d.h. kleine Häuser zu Gunsten großer zu schließen. Gemäß der Studie der Bertelsmann Stiftung (Zitat): „gibt es in Deutschland zu viele Krankenhäuser. Eine starke Verringerung der Klinikanzahl von aktuell knapp 1.400 auf deutlich unter 600 Häuser, würde die Qualität der Versorgung für Patienten verbessern und bestehende Engpässe bei Ärzten und Pflegepersonal mildern“.

Eine weitere Tendenz geht dahin, Privatinitiativen zu unterstützen und vor allem die Möglichkeiten zu forcieren, mit Krankenhäusern Geld zu verdienen. Aktiengesellschaften wurden und werden gegründet und Investoren angelockt. Und urplötzlich kommt Corona daher und man war glücklich darüber, mehr Intensivbetten und auch „normale“ Betten pro Million Einwohner zur Verfügung zu haben, als fast alle anderen Länder dieser Erde. Jens Spahn, unser eifriger Gesundheitsminister, hat nun seine bisher größte und nie geahnte Bewährungsprobe zu bestehen. Wie viele Politiker hat er offensichtlich wohl seine Meinung geändert nach dem Motto „was kann ich dafür, dass ich heute klüger bin, als gestern“. Kürzlich gab er dem US-Fernsehsender CNBC ein Interview auf die Frage, wieso wir in Deutschland so viele Bettenkapazitäten und Krankenhäuser haben und bislang so glimpflich bei COVID 19 davon gekommen sind. Er stellte fest, dass es dafür mehrere Gründe gäbe. Einen davon sieht er im deutschen Gesundheitssystem, das in „sehr guter Form“ sei. Zweitens habe Deutschland ein gutes Netzwerk von Allgemeinmedizinern, die sich um leichte COVID-19-Fälle kümmern. Auf diese Weise würden sie eine Überbelastung der Krankenhäuser verhindern, dann könnten in den Kliniken die schweren Fälle behandelt werden. Als dritten Punkt nennt Spahn die hohe Zahl an Intensivbetten. „Wir haben es geschafft, die Zahl während der Krise auf 40.000 Intensivbetten zu erhöhen, das ist eine hohe Zahl für ein Land wie Deutschland. Wir haben [das Virus] von Anfang an ernst genommen und das hat uns Zeit gegeben, uns vorzubereiten.“

Warum andere Nationen deutlich größere Probleme im Umgang mit dem Corona Virus hätten, lautet die nächste Frage der Moderatorin: „Was macht ihr, was wir nicht machen?“ und sie meint damit die Situation in den USA. In seiner Antwort betont der Bundesgesundheitsminister, wie wichtig Vorbereitung sei. Die vergleichsweise große Zahl an Intensivbetten sei eine gute Ausgangsbasis gewesen und das Verschieben elektiver Operationen habe zusätzliche Kapazitäten ermöglicht. Nochmals geht er auf die gute Versorgung seitens der Hausärzte ein, die bemüht seien, Corona-Patienten mit leichtem Krankheitsverlauf möglichst früh zu behandeln. „Was wir in manchen Ländern sehen ist, dass Menschen erst im Gesundheitssystem sichtbar werden, wenn sie sich schon in einem kritischen Gesundheitszustand befinden“.
Corona kam wahrscheinlich gerade „rechtzeitig“, denn es war Herrn Spahn zwar gelungen das Deutsche Gesundheitssystem einigermaßen „krank zu sparen“, aber Corona kam rechtzeitig bevor es „kaputt“ gespart war.
Diese Pandemie ist trotz oder besser gesagt wegen der jetzigen Lockerungen noch lange nicht ausgestanden und die nächste Pandemie mit einem neuen anderen Virus kommt bestimmt irgendwann. Niemand weiß allerdings wann. Hoffentlich haben wir dann ausreichend von COVID 19 gelernt. Wir hätten noch mehr lernen können. Die Chinesen bleiben wahrscheinlich mit der Wahrheit hinterm Berg. Deren Politik informiert entweder falsch oder gar nicht.

Auch war China natürlich keineswegs Schuld am ersten Ausbruch und der Verbreitung von SARS-CoV-2 in ihrem Land. Haben Sie doch die Berichterstattung der EU – Botschafter in „China Daily“ zur Lage der COVID 19 Erkrankungen in China gezwungen, den Satz, dass China das Ursprungsland von SARS-CoV 2 ist, aus einem Situationsbericht zu COVID 19 in China zu streichen und die EU-Botschafter haben gekuscht. Warum wohl? Bei Lektüre einschlägiger Publikationen seriöser chinesischer Virologen und Epidemiologen kann man viel finden. Man muss nur suchen. Gelernt haben schon andere aus SARS, MERS, ZIKA, Ebola und wie sie alle heißen, z.B. die Taiwan-Chinesen. Die wussten rechtzeitig, wie man mit einer solchen Epidemie umgeht, wie man seine Bürger schützt und wie viele Krankenhausbetten man benötigt. Obwohl auch hierzulande immer wieder vor einer Pandemie durch Atemwegsviren oder Schlimmerem gewarnt wurde, hat das niemand interessiert. Am allerwenigsten unsere Gesundheitspolitiker und Krankenhaus –Verantwortlichen. Hoffentlich sehen wir nach Corona wenigstens in dieser Hinsicht einer besseren Zukunft entgegen.

Nach der Meinung vieler unserer Politiker galten Krankenhäuser in Deutschland lange als Geldverschwender und vielfach als unnötig oder gar als Luxus. Jetzt erweisen sie sich als Lebensretter. So kann’s gehen. Vielleicht sieht man auch ein, dass das Personal der Kliniken und desjenigen im niedergelassenen Bereich ganz gleich an welcher Stelle es tätig ist, entsprechend seiner Arbeitsleistung bezahlt werden muss. Von Dankesurkunden, hohlen Lobesworten oder Orden kann niemand herunterbeißen. Auch ist wohl klar geworden, dass Kliniken Geld kosten und zwar manchmal sogar sehr viel. Krankenhäuser sind jedenfalls keine cash cows, sondern dringend notwendige Einrichtungen, bevölkerungsnah und vor Ort. Hoffentlich hält diese Erkenntnis an bis zur nächsten Pandemie nach Corona. Ob die Bertelsmann Stiftung wohl bei ihrer gutachterlichen Stellungnahme unter den heutigen Vorzeichen bleiben wird, ist derzeit noch offen. Man darf gespannt sein. Vollkommen klar ist allerdings auch, dass Krankenhäuser wirtschaftlich geführt werden müssen, jedoch nicht unter dem Zwang der maximalen Gewinnerzeugung. Dafür setzt sich die DGbV im Sinne ihrer allzeit gültigen Bürgerorientierung vorbehaltlos ein.

Ihr Intelligenticus

Mai 2020

Verbrecher gibt es auch unter den Ärzten und das ist sehr bedauerlich, aber offenbar unvermeidlich. Die Verbrechen reichen von Mord über Kindsmisshandlung bis hin zur Vergewaltigung. Gott sei Dank sind dies alles sehr seltene und zumeist recht spektakuläre Einzelfälle, die vor den Gerichten landen und nicht selten auch Höchststrafen zur Folge haben. Dass sich jetzt aber auch völlig unbescholtene Kolleginnen und Kollegen vermeintlich völlig legal des Geldes wegen zu illegalem Handeln hinreißen lassen, ist – mit Verlaub – zwar kein Verbrechen, aber unerträglich, milde gesagt.

Das Verschwinden ärztlicher Zuwendung zu Gunsten der Einkommenssteigerung wirft ein immer schlechteres Licht auf diesen Berufsstand. Das beginnt manchmal ganz harmlos mit „ich behandle grundsätzlich nur Privatpatienten“, geht über zahlreiche meist nutzlose Igelleistungen bis hin zum Verkauf von Pseudoarzneimitteln. Eine weitere Variante lautet: Wir müssen in unserer Praxis noch ein paar Belastungs-EKGs machen oder Röntgenaufnahmen etc., denn in diesem Quartal sind das noch zu Wenige – das ist die sogenannte Fälle-Kosmetik am Quartalsende- auch wenn das alles im Einzelfall gar nicht erforderlich ist.

Das alte Sprichwort „Gelegenheit macht Diebe“ gilt halt auch in dem höchst ethischen Beruf. Da wird eben dann die Solidargemeinschaft, fein ausgedrückt „belastet“, etwas gröber heißt das „bestohlen“. Wer hat eigentlich Schuld an dieser Raffgier? Antwort: Das System befindet sich in Schieflage. Die Gazetten sind voll von Klagen über geldgieriges ärztliches Handeln. So titelt der Stern in seiner Ausgabe vom 5. Sept. 2019: „215 Ärzte fordern im Stern: Mensch vor Profit!“ Sehr gut, dass diese Forderung von Ärztinnen und Ärzten erhoben wird. Die Süddeutsche Zeitung schreibt in ihrer Ausgabe Nr. 205 vom 5.9.19 (Zitat): „ Der Chefarzt der Intensivstation habe Patienten, die bereits von der Beatmungsmaschine entwöhnt waren, wieder an das Gerät angeschlossen – gegen die Empfehlung seiner Kollegen. Immer wieder gebe es deshalb Auseinandersetzungen, am Ende werde aber gemacht, was er sagt. In der internen Dokumentation notieren Pfleger und Ärzte zum Teil, wenn der Chef strittige Entscheidungen durchsetzt, auch mal mit dem Zusatz „!!!“. Aus der Klinik heißt es dann aber, solche Fälle seien nicht bekannt. Man vertraue dem Urteil des Chefarztes. Alle Eingriffe seien medizinisch notwendig gewesen, und bei einer Analyse habe man auch keinen Hinweis darauf gefunden, „dass systematisch Einfluss auf die Beatmungsdauer genommen wurde“. Dabei könnte der Chefarzt genau daran ein persönliches Interesse haben. In einer Vereinbarung, die der SZ vorliegt, wird ihm unter dem Punkt „Beteiligung an den erbrachten Beatmungsstunden auf der Intensivstation“ ein Bonus versprochen, der mit der Zahl der Stunden wächst: Für Zehntausende Stunden winken Zehntausende €. Für mehr als 50.000 Beatmungsstunden hätte er demnach mehr als 40.000 € extra bekommen. Von der Klinik heißt es dazu, „zu Personalangelegenheiten“ könne man „aus rechtlichen Gründen keine Auskünfte“ geben„. (Ende des Zitats).

Die DGbV sagt: so kann es doch wirklich nicht weitergehen. Natürlich ist das System an vielen Dingen Schuld. Jeder Mensch will gesund bleiben und der Kranke will gesund werden; dass das Geld kostet ist normal und jedem bekannt. Dass man fürs Gesundwerden nicht so gerne bezahlen möchte ist ebenfalls bekannt. Die Krankenkassenbeiträge sind recht hoch und das schmerzt viele Menschen; dass aber, wo man hin schaut, die Profitgier alles überwiegt, ist langsam unerträglich. Es ist höchste Zeit zur sogenannten „Normalität“ zurück zu finden, sodass Ethik wieder vor die Monetik gestellt wird. Krankenhäuser, die nur auf Gewinn ausgerichtet sind und die sich nur die Rosinen herauspicken, müssen abgeschafft werden. Für derartige klinische Einrichtungen darf es in Zukunft ganz einfach keine Zulassungen mehr geben. Das System muss grundsätzlich geändert und der Missbrauch abgestellt werden. Wieder zurück zu mehr Empathie, Demut und Bescheidenheit. Diese Begriffe würden der Ärzteschaft besser zu Gesicht stehen, als Raffgier, Geltungssucht und Massenkrankschreibungen über die App ohne den Patient gesehen und geschweige denn untersucht zu haben. Es wird lange dauern bis das Image der Ärzteschaft wieder aufpoliert ist. Nach Auffassung der DGbV ist es jedenfalls höchste Zeit.

Das schwächste Glied in der Kette ist doch der Patient und wenn er wirklich krank ist, dann braucht er Zuwendung und Hilfe ohne Angst haben zu müssen, dass er „ausgenommen“ wird. Dahin müssen wir wieder kommen, liebe Kolleginnen und Kollegen, als Ärzte und nicht als „Götter in Weiß“. Jeder und jede einzelne Kollege oder Kollegin kann seinen Beitrag dazu leisten. Viele tun es ja schon, aber es müssen mehr werden. Die DGbV wird sich jedenfalls nach Kräften im Sinne ihrer Bürgerorientierung dafür einsetzen.

Ihr Intelligenticus

Dezember 2019